daskomplex
angekündigt soll hier sein das neue komplex thema nämlich
sympathisanten, opportunisten und ich
texte und ähnliches können an daskomplex@gmx.net geschickt werden.
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limevalley - 10. Mai, 15:01
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Augustine - 14. Mai, 11:02
GEHT'S LEBE>N
"r, liegend, öffnete die Augen halb und sah das schräge rohrdach. aus dem anderen zimmer klang das Klimpern einer gitarre, eine art ärmlichsten labyrinths, das sich endlos verwob und aufknüpfte... nach und nach erfasste er wieder die wirklichkeit, die alltäglichen dinge, die er nie mehr gegen andere tauschen würde er sah ohne mitleid auf seinen großen untauglichen körper, auf den grobwollenen verschlag aus decken, der seine beine einhüllte draußen, jenseits der eisenstange des fensters, dehnten sich die ebenen und der abend aus; er hatte geschlafen, aber am himmel war noch viel licht mit dem linken arm tastete er, bis er am fuss des Lagers die bronzene schelle zu fassen bekam ein- oder zweimal schüttelte er sie; von der anderen seite der türe ließen sich weiter bescheidene akkorde vernehmen der gitarrenspieler war schwarz, hatte sich eines abends als sänger eingeführt und mit einem anderen, fremden, gast in einer langen stegreifballade um die wette gesungen er war unterlegen, besuchte aber weiterhin die schänke, als warte er auf jemanden er vertrieb sic die zeit mit der gitarre, aber gesungen hatter er nie wieder; vielleicht hatter ihn die niederlage verbittert die leute hatten sich längst an diesen harmlosen mann gewöhnt; die leute gewöhnen sich schnell; r, der ehemalige wirt der schänke, würde diesen wettstreit nicht vergessen; als er am nächsten tag ein paar heuballen verräumt hatte, war ihm plötzlich die rechte seite abgestorben, und er hatte die sprache verloren aus lauter mitleid mit dem schicksal der romanhelden kommen wir schließlich dazu, uns wegen eigener schicksalschläge übermäßig zu bemitleiden; nicht so der geduldige r, der die lähmung hinnahm, wie er vordem härte und einsamkeit amerikas hingenommen hatte gewohnt, wie die tiere in der gegenwart zu leben, sah er jetzt in den himmel und dachte, der rote hof um den mond deute auf regen
ein junge mit indianischen gesichtszügen (sein sohn, vielleicht) öffnete die türe um einen spalt
r frage mit den augen, ob jemand aus der nachbarschaft da sei
der schweigsame junge sagte ihm mit zeichen nein: der schwarze zählte nicht
der ausgestreckt daliegende blieb wieder allein; seine linke hand spielte eine zeitlang mit der glocke, als übe sie eine macht aus
die ebene war unter der letzten sonne fast abstrakt, wie eine traumerscheinung
ein punkt bewegt sich am horizont und wuchs, bis e ein reiter war, der auf das haus zukam oder zuzukommen schien
r sah den breitkrempigen hut, den weiten dunkeln poncho, das schwarzbraune pferd, ber nicht das gesicht des mannes, der zum schluß aus dem galopp fiel und sich in kurzem trab näherte
etwas zweihundert schritt entfernt schwenkte er ein
r sah ihn nicht mehr, hörte aber, wie durchparierte, aus dem sattel sprang, das pferd mit dem zügel am pfosten festmachte und dann mit kräftigem schritt in die schankstube trat
ohne seine augen von dem instrument aufzuheben, wo er etwas zu suchen schien, sagte der schwarze sanftmütig: 'ich wusste ja, herr, dass ich mich auf Sie verlassen konnte'
der andere erwiderte mit barscher stimme: 'und ich mich auf dich, neger
ein paar tage habe ich dich warten lassen
aber jetzt bin ich hier'
eine zeitlang blieb es still
schließlich antwortete der schwarze: 'ich bin ans warten gewöhnt
sieben jahre lang habe ich gewartet'
der andere erklärte gelassen: 'über sieben jahre lang habe ich meine kinder nicht gesehen
heute bin ich ihnen begegnet, aber ich wollte vor ihnen nicht wie ein mann dastehen, der auf messerstechereien auszieht'
'das hab ich mir wohl gedacht'. sagte der schwarze, 'ich hoffe, Sie habe sie bei guter gesundheit verlassen'
der fremde, der sich an die theke gesetzt hatte, lachte munter
er bestellte zuckerrohrschnaps und nippte daran, trank jedoch nicht aus
'ich habe ihnen gute ratschläge gegeben' erklärte er, 'davon gibt es nie zuviel, und sie kosten nichts
ich habe ihnen unter anderem gesagt, dass der mensch nicht das blut des menschen vergießen soll'
ein langsamer akkord ging der Antwort des schwarzen voraus: 'gut so
dann werden sie nicht wie wir'
'zumindest wie ich', sagte er fremde und setzte, als dächte er laut, hinzu: 'mein schicksal hat gewollt, dass ich töte, und jetzt drückt es mir wieder das messer in die hand'
der schwarze, als ob er ihn nicht hörte, bemerkte: 'im herbst werden die tage kürzer'
'mir reicht das licht draußen noch', erwiderte der andere; er stand auf (...) vielleicht mach ich mal weiter a (ohne bart noch 'ich')
ein junge mit indianischen gesichtszügen (sein sohn, vielleicht) öffnete die türe um einen spalt
r frage mit den augen, ob jemand aus der nachbarschaft da sei
der schweigsame junge sagte ihm mit zeichen nein: der schwarze zählte nicht
der ausgestreckt daliegende blieb wieder allein; seine linke hand spielte eine zeitlang mit der glocke, als übe sie eine macht aus
die ebene war unter der letzten sonne fast abstrakt, wie eine traumerscheinung
ein punkt bewegt sich am horizont und wuchs, bis e ein reiter war, der auf das haus zukam oder zuzukommen schien
r sah den breitkrempigen hut, den weiten dunkeln poncho, das schwarzbraune pferd, ber nicht das gesicht des mannes, der zum schluß aus dem galopp fiel und sich in kurzem trab näherte
etwas zweihundert schritt entfernt schwenkte er ein
r sah ihn nicht mehr, hörte aber, wie durchparierte, aus dem sattel sprang, das pferd mit dem zügel am pfosten festmachte und dann mit kräftigem schritt in die schankstube trat
ohne seine augen von dem instrument aufzuheben, wo er etwas zu suchen schien, sagte der schwarze sanftmütig: 'ich wusste ja, herr, dass ich mich auf Sie verlassen konnte'
der andere erwiderte mit barscher stimme: 'und ich mich auf dich, neger
ein paar tage habe ich dich warten lassen
aber jetzt bin ich hier'
eine zeitlang blieb es still
schließlich antwortete der schwarze: 'ich bin ans warten gewöhnt
sieben jahre lang habe ich gewartet'
der andere erklärte gelassen: 'über sieben jahre lang habe ich meine kinder nicht gesehen
heute bin ich ihnen begegnet, aber ich wollte vor ihnen nicht wie ein mann dastehen, der auf messerstechereien auszieht'
'das hab ich mir wohl gedacht'. sagte der schwarze, 'ich hoffe, Sie habe sie bei guter gesundheit verlassen'
der fremde, der sich an die theke gesetzt hatte, lachte munter
er bestellte zuckerrohrschnaps und nippte daran, trank jedoch nicht aus
'ich habe ihnen gute ratschläge gegeben' erklärte er, 'davon gibt es nie zuviel, und sie kosten nichts
ich habe ihnen unter anderem gesagt, dass der mensch nicht das blut des menschen vergießen soll'
ein langsamer akkord ging der Antwort des schwarzen voraus: 'gut so
dann werden sie nicht wie wir'
'zumindest wie ich', sagte er fremde und setzte, als dächte er laut, hinzu: 'mein schicksal hat gewollt, dass ich töte, und jetzt drückt es mir wieder das messer in die hand'
der schwarze, als ob er ihn nicht hörte, bemerkte: 'im herbst werden die tage kürzer'
'mir reicht das licht draußen noch', erwiderte der andere; er stand auf (...) vielleicht mach ich mal weiter a (ohne bart noch 'ich')
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